DIRK MARWIG
“Was der Mensch mit den Haenden
bearbeitet, sieht am Ende immer organisch
aus.”
Ein Gespraech mit Ulysses Belz, Madrid, 28. Juni 1999.
Dirk Marwig (Bochum 1960) hat seinen Objektegarten zur Zeit in die Ausstellungsraeume des Goethe-Instituts Madrid verlegt. Dort sieht man auch Teile seiner Wohnung, deren Moebel und Gebrauchsgegenstaende Bestandteil seines Werkes sind.
Die Objekte und Skulpturen von Dirk Marwig sind Ergebnisse eines oftmals parodierenden Spiels mit der Geometrie der Gebrauchsgueter um uns herum. Triviales aus der Warenwelt erblueht zu abstrakter Schoenheit. Ein Basketball wird auf Sprunghoehe in die Laenge gezogen und mutiert zu einer Schlanken Spindel aus antikem Fichtenholz. Eine Brille vermehrt sich nach Art der Seifenblasen. Meterhohe, fragile Holzmodelle lassen an die Molekularkonstruktion von Designerdrogen denken.
Marwigs handwerkliche Perfektion verbluefft den Betrachter, er ist ein Virtuose der Materialkombinationen. Die scheinbare Muehelosigkeit seiner Technik verschafft den Gedanken und Assoziationen des Betrachters Spielraum. Immer neue Abwandlungen der konstruktiven Grundstrukturen blitzen als Moeglichkeiten auf, die Schnittmuster der Dinge werden zu einem Katalog abstrakter Variationsmoeglichkeiten.
Dirk Marwig ist ein Pirat der Geometie, der es auf die Schubschiffe der Zwecke und Funktionen abgesehen hat. Seine Art, den Enterhaken auf sie zu werfen ist cool und treffsicher.
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